Arthritis Kniegelenk

Gesundes Kniegelenk: In einem gesunden Kniegelenk schützt der Gelenkknorpel – ein festes, zugleich elastisches Gewebe – die Knochenenden. Er wirkt wie ein stoß- und reibungsdämpfendes Polster an den Kontaktstellen der Knochen und sorgt für eine gleichmäßige Kraftverteilung im Gelenk.
Der Gelenkzwischenraum ist von der Synovialhaut (Gelenkinnenhaut) ausgekleidet. Diese produziert die sogenannte Gleitflüssigkeit (Synovia), die für die reibungslosen Bewegungen des Gelenks sorgt und gleichzeitig den Knorpel mit Nährstoffen versorgt.

Kniegelenk mit Arthritis im Anfangs- oder fortgeschrittenen Stadium: Bei einer Arthritis – also einer entzündlichen Erkrankung des Gelenks – kommt es zu einer Verdickung und Entzündung der Synovialhaut (Gelenkinnenhaut). Diese Entzündung ist die Hauptursache für den fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels (Knorpelerosion).
Durch die Entzündung wird vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert, die sich im Gelenkzwischenraum ansammelt und zu einer Schwellung führt.
Die Folge: Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und langfristig ein Verlust der Knorpelstruktur im betroffenen Gelenk.

Kniegelenk mit Arthrose im fortschreitenden Stadium: Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die mit dem Abbau des Gelenkknorpels beginnt. In der Folge kommt es zu Umbauprozessen im angrenzenden Knochen – die sogenannte Gelenkfläche wird nach und nach geschädigt und letztlich zerstört.
Typisch für die Arthrose ist der fortschreitende „Gelenkverschleiß“, der häufig mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Entzündungen einhergeht. Anders als bei der Arthritis steht hier jedoch nicht die Entzündung im Vordergrund, sondern die mechanische Abnutzung des Gelenks über die Zeit.
Arthritis – was ist das genau?
Die Arthritis ist eine entzündliche, schubweise verlaufende Gelenkerkrankung und gehört zum großen Formenkreis der rheumatischen Erkrankungen.
Dazu zählen neben verschiedenen Arthritis-Formen auch:
- die aktivierte Arthrose (eine Arthrose mit entzündlicher Komponente)
- die Gicht
- der Weichteilrheumatismus (z. B. Entzündungen von Sehnen, Schleimbeuteln oder Bändern)
Typisch für die Arthritis sind Schmerzen, Schwellungen und Überwärmung im betroffenen Gelenk – oft verbunden mit eingeschränkter Beweglichkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl während eines Schubs.
Verwechslungsgefahr! - Arthritis und Arthrose – die Unterschiede zählen
Gerne werden Arthritis und Arthrose verwechselt – dabei handelt es sich um grundlegend verschiedene Erkrankungen.
Die Arthrose ist eine degenerative, nicht-entzündliche Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel langsam abgebaut wird.
Die Arthritis hingegen ist eine entzündliche Erkrankung, die in zwei Formen auftritt:
- Bakterielle (eitrige) Arthritis, ausgelöst durch Keime im Gelenk
- Nichtbakterielle Arthritis, wie sie z. B. bei rheumatischen Erkrankungen vorkommt
Bei der Arthrose ist es genau andersherum: Die Entzündungen entstehen erst durch die Abnutzung und Schäden am Gelenk.
Wie erkenne ich eine beginnende Arthritis?
Symptome - Anfangsstadium bis hin zum Endstadium.
Beschwerden und Verlauf der Arthritis
Im Anfangsstadium sind die Gelenksbeschwerden oft sehr unspezifisch. Viele Betroffene empfinden sie zunächst als allgemeines Unwohlsein. Typische Symptome der Arthritis sind Gelenkschmerzen, die plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln und mit der Zeit stärker werden. Besonders morgens klagen die Patienten über Steifigkeit und gelegentlich über Durchblutungsstörungen. Diese morgendliche Steifigkeit lässt im frühen Stadium jedoch meist wieder nach.
Im weiteren Verlauf greift die Entzündung die Gelenke stärker an. Es treten akute Schübe auf, die Wochen bis Monate andauern können und begleitet sind von Gelenkschmerzen, Schwellungen, Fieber und Müdigkeit.
Eine Röntgenaufnahme zeigt Gelenkschäden meist erst im fortgeschrittenen Stadium der Arthritis, oft erst nach mehreren Jahren. Daher ist sie in der Anfangsphase kaum hilfreich für die Diagnose. Viel wichtiger sind Blutuntersuchungen, bei denen sogenannte unspezifische Entzündungszeichen Hinweise auf eine Arthritis geben können.
Eine besonders genaue Diagnostik bietet die Kernspinuntersuchung (MRT). Sie zeigt dem Arzt genau, wo und wie stark die Entzündung ist, und liefert oft wichtige Hinweise auf deren Ursache.
Mögliche Ursachen für das Auftreten einer Arthritis:
- Überlastungsbedingte Entzündungsreaktion im Kniegelenk
- Folge eines Meniskusrisses
- Folge eines Knorpelschadens
- Bakterielle Infektion
- Gicht
- Aktivierung einer bestehenden Arthrose
Behandlung und Therapie: Entzündungshemmende Therapie
Physiotherapie
In unserer Praxis bieten wir gezielte Physiotherapie bei Erkrankungen wie Arthritis an. Dabei wählen wir aus verschiedenen Methoden wie Krankengymnastik, Manueller Therapie, Elektro-, Strom-, Laser- und Stoßwellentherapie sowie EMG-Biofeedback, Power Plate und Cybex-Training das passende Programm für Ihre Beschwerden aus. So können wir individuell auf Ihr Krankheitsbild eingehen und gezielt an dessen Verbesserung arbeiten.
Cortisontherapie
Bei starken Entzündungen kann eine Cortison-Therapie eingesetzt werden, um die Entzündungsreaktion schnell zu dämpfen und Schmerzen zu lindern. Cortisonpräparate wirken stark entzündungshemmend und können direkt ins Gelenk oder als Tabletten verabreicht werden.
Eine gezielte Injektion in das betroffene Gelenk kann besonders bei akuten Schüben schnelle Linderung bringen. Allerdings wird Cortison aufgrund möglicher Nebenwirkungen nur kurzzeitig und in niedrigsten wirksamen Dosen eingesetzt.
Wir wägen gemeinsam mit Ihnen ab, wann und in welchem Umfang eine Cortison-Therapie sinnvoll ist, um Ihre Beschwerden bestmöglich zu behandeln.
Hyaluronsäure:
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit. Die künstlich hergestellte Substanz wird direkt in das betroffene Gelenk gespritzt. Grob gesagt wirkt Hyaluronsäure wie eine „Gelenkschmiere“: Sie soll den Knorpelabbau verlangsamen, das Knie beweglicher machen und die Gleitfähigkeit des Knorpels verbessern.
Außerdem hat Hyaluronsäure entzündungshemmende Eigenschaften und kann Schmerzen lindern. Die Therapie ist besonders erfolgversprechend bei Patienten mit einer noch nicht weit fortgeschrittenen Arthrose. Die Wirkung setzt zwar nicht sofort ein, hält aber in der Regel etwa sechs Monate bis zu einem Jahr an.
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